Evangelischer Dom in Berlin es wird sehr oft übersehen oder in Reiseführern beiläufig beschrieben. Schade denn ist einer der interessantesten Tempel der deutschen Hauptstadt. Seine stolze Form ist aus der Nähe der Museumsinsel gut sichtbar.
Geschichte des Berliner Doms
Ursprünglich stand an dieser Stelle eine Schlosskirche, die den Kurfürsten des Reiches diente. Wahrscheinlich wurde sie im 15. Jahrhundert in die Würde einer Stiftskirche erhoben. Nachdem die deutschen Fürsten zum Protestantismus übergetreten waren, begann der Tempel einer neuen Religion zu dienen. jedoch im 18. Jahrhundert war es in einem so schrecklichen Zustand, dass es abgerissen werden musste. In der Nähe von Friedrich II. der Große ließ eine neue Barockkirche errichten, in die die Särge mit den Leichen der Reichsfürsten und Kurfürsten überführt wurden. Die wachsende Bedeutung Berlins und ganz Preußens machte es im 19. die Herrscher dieses Landes hielten den Tempel für unzureichend repräsentativ. So wurde beschlossen, den Bau einer neuen Kirche zu finanzieren, die als Begräbnisstätte für die Familie Hohenzollern dienen sollte. Aufgrund finanzieller Probleme wurden die Pläne mehrfach verschoben und schließlich von Friedrich Wilhelm IV. umgesetzt. Es hieß, der Herrscher wollte eine "eigene" Kirche, die mit St. Peter in Rom und die Kathedrale St. Paulus in London. Er wurde der Chefarchitekt Julius Carl Raschdorffaber er musste unter dem Druck Friedrich Wilhelms handeln, der sich für den Fortgang der Arbeiten stark interessierte und seine eigenen Ideen forcierte. Trotzdem war der Dom nach 11 Jahren fertig – die Arbeiten endeten 1905. Die Gesamtkosten beliefen sich auf über 11 Millionen Mark (bei Berücksichtigung des damaligen Geldwertes entspricht dies einer Summe von heute 180 Millionen Euro), und das gesamte Geld stammte aus der Staatskasse (Frederick William war der offizielle Leiter der Evangelische Kirche der Altpreußischen Union). Nicht jedem hat die Kathedrale gefallen - Protestanten, die weiße Wände und sparsame Details lieben, kritisierten sie für übertriebenen Glanz und aufdringliche "Byzantinität".
Die Weltuntergangstage des Tempels begannen während des Zweiten Weltkriegs. Die Kirche fing nach einem der alliierten Überfälle Feuer. Ein Großteil der Kuppel wurde zerstört, was wiederum zu Schäden im Inneren und an den Krypten führte. Der Wiederaufbau begann nur vier Jahre nach Kriegsende und dauerte bis 1993. Seine Wirkung wurde von einigen Kunsthistorikern kritisiert, die werfen den Renovierern zu große Veränderungen gegenüber dem ursprünglichen Erscheinungsbild des Denkmals vor. Es gibt Pläne, die Kirche in ihrer alten Form wiederherzustellen, aber sie wurden bisher nicht umgesetzt.
Grundriss und Form des Doms in Berlin
Trotz der antivatikanischen Haltung der evangelischen Reichskirchen verweist das Erscheinungsbild des Berliner Doms eindeutig auf die St. Petrus in Rom. Im Mittelpunkt des Plans steht riesige Kuppel mit vier kleineren Kuppeln an den Ecken des Geländes. Der Haupteingang (von der Lustgartenseite her) ruht auf einem riesigen Bogen, unter dem sich ein Mosaik zeigt, das Christus umgeben von Armen und Behinderten (darunter ein deutscher Kriegsinvaliden) darstellt. Die Rückseite des Tempels (mit einer kleinen Apsis) blickt auf das Spreeufer. Über dem Eingang befinden sich zwei Zitate aus der Bibel in deutscher Sprache:
„Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Welt“ und „Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt“.
Die Fassade und die Kuppel sind mit zahlreichen Skulpturen geschmückt - Christus, Heilige und Engel blicken auf die Berliner und Touristen, die die Museumsinsel besuchen.
Innere
Entworfen auf einem achteckigen Grundriss der Innenraum wirkt etwas beengt und kleiner als die riesige Fassade vermuten lässt. Andererseits aber das Zentrum des Berliner Doms es glänzt mit der Vielzahl an Ornamenten, Stuck und Vergoldungen. Zu den wichtigsten Denkmälern und Elementen des Interieurs gehören:
- Altar - Er wurde vor dem Bau des heutigen Doms von Friedrich August Stüler entworfen. Alles ist aus weißem Marmor und Onyx. Hinter dem Altar sehen wir drei Buntglasfenster vertreten Szenen aus dem Leben Jesu - Geburt, Kreuzigung und Auferstehung.
- Kuppel - Dies ist wohl eines der beeindruckendsten Elemente des Berliner Doms. Hat 70 Meter hochund drinnen es ist mit einem Mosaik aus über 500.000 Kacheln ausgekleidet! Die Luftangriffe zerstörten den größten Teil des Mosaiks, aber glücklicherweise überlebten seine Pläne, die es ermöglichten, dieses Kunstwerk genau nachzubauen. Unterhalb der Kuppel auf den Säulenspitzen sehen wir Statuen der vier Schöpfer der Reformation: Martin Luther, Filip Melnchton, Jan Calvin und Huldrych Zwnigla. - Organe - Bei der Eröffnung des Doms war eine der größten deutschen Orgeln das größte Instrument dieser Art in Deutschland. Sie besitzen 7269 Pfeifen und 113 Stimmen.
- Hohenzollernkrypta - darin gefaltet 94 Organe der Herrscher Deutschlands und Kurfürsten des Reiches - darunter Kurfürst Johann Cicero (1455-1499), Großkurfürst Friedrich Wilhelm I. (1640-1688) und König Friedrich Wilhelm I. (1688-1740). Auch preußische Königinnen und Prinzessinnen wie Zofia Charlotta Hannoverka und Elżbieta Charlotta Wittelsbach fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Einige der bei der Bombardierung beschädigten Särge wurden nicht restauriert.
Besuch im Berliner Dom
Der Eintritt in die Kathedrale ist bezahlt und kostet 7 Euro (5 Euro ermäßigtes Ticket). Wir haben während des Gottesdienstes freien Eintritt, aber nur, wenn wir daran teilnehmen. Der Besuch während der Gottesdienste ist strengstens untersagt.
Wir können auch eine Eintrittskarte für eines der zahlreichen Konzerte kaufen, die in diesem Tempel stattfinden. Ihre Preise sind sehr unterschiedlich (von 8 bis mehrere Dutzend Euro).